Bericht Philippinen Lisa Nov24

Bericht von den Philippinen
Vor 6 Wochen startete unser Freiwilligendienst und seitdem haben wir schon jede Menge erlebt. Aber fangen wir ganz am Anfang an: Angekommen sind wir in Manila am 17. September und wurden herzlich von Ate Rose (Leitung des CMSP) am Flughafen empfangen/ abgeholt. Nach der knapp zweistündigen Fahrt sind wir hier spät abends im Kinderdorf angekommen. Nach der Anreise waren wir sehr erschöpft und hatten die Möglichkeit erstmal auszuschlafen. Am nächsten Morgen konnten wir nun das erste Mal das Kinderdorf erkunden. Die nächsten Tage wurden wir zahlreich und vor allem super herzlich von allen Kindern und auch Staff Mitgliedern begrüßt und eingeführt.
Jedoch liefen hier die Vorbereitungen für das nächste Wochenende auf Hochtouren. Hier kam wichtiger Besuch der Oneplus Community, dabei handelt es sich um japanische Sponsoren. Der jährliche Besuch ist für die Kinder ein besonderes Highlight, da somit auch der Besuch in die Shopping Mall anstand, bei dem sich jedes Kind Schuhe und Süßigkeiten aussuchen durfte.
Danach gab es noch ein gemeinsames Essen bei Jollybee`s.
Doch besonders beeindruckend für uns waren die vorbereiteten Vorführungen der Kinder. Wir waren fasziniert von dem Talent der Kinder welches sie beim Tanzen und Singen während des Wochenendes zeigten und kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Zwischenzeitlich zogen wir auch aus dem Gästehaus und in die drei Mädchenhäuser Bethel, Bethany und Shiloh. Hier hatten wir nun die Chance die einzelnen Kinder näher kennenzulernen, ihre Alltagsabläufe zu sehen und selber mitzuhelfen. Unsere Mithilfe ist dabei ganz unterschiedlich und umfasst z.B. Spielen, Haare flechten, Lunchboxen vorbereiten, bei Hausaufgaben helfen oder auch einfach Gespräche führen. Tag für Tag stellte man sich immer wieder neuen Aufgaben und gleichzeitig auch immer mehr Verantwortung, wie beispielsweise dem „Reliever“ sein und somit die Hausmutter für ein paar Tage zu ersetzen.
Ebenfalls hatten wir bereits die Möglichkeit uns eine weitere Kindertagesstätte des CMSP in Calaca anzuschauen, zu der wir einen Tagesausflug unternahmen. Hier konnten wir nicht nur mehr von der Umgebung kennenlernen, sondern auch bei einem Besuch in eine lokalen Fischer-Community ein besseres Verständnis für die Herkunft einiger Kinder gelangen.
Schnell lernten wir auch das die Filipinos im Vergleich zu Deutschland eine sehr freundliche, laute, liebevolle und oft auch chaotische Kultur haben und sehr gerne jede Feierlichkeit nutzen. Somit erlebten wir zum einen den hier gefeierten Family- Day am 23.09, mit vielfältigen Aktivitäten wie Bäume pflanzen, Spielen und Karaoke und zum anderen den Teacher- Day, bei dem wir sogar zusammen mit den Eltern einen Tanz vorführten.
Neben dem normalen Alltag helfen wir auch jeder 1 bis 2x die Woche im Daycare Center und geben jeden Nachmittag in Kleingruppen Nachhilfe, wo wir momentan versuchen Grundlagen in Englisch und Mathe zu vermitteln. Letzte Woche erlebten wir zusätzlich unseren ersten starken Tropensturm, die hier zur Regenzeit üblich sind. Dabei sind wir aber zum Glück im Vergleich zu anderen Provinzen sehr verschont geblieben und hatten nur starken Dauerregen und Wind. Die Kinder konnten in diesen Tagen trotzdem nicht die Schule besuchen.
Da Weihnachten hier über 3 Monate gefeiert wird, macht sich die Weihnachtsstimmung schon deutlich bemerkbar. Auch im Kinderdorf laufen schon fleißig die Weihnachtsvorbereitungen, dazu gehören Weihnachtskarten für Sponsoren zu malen und beschriften, Tanz- und Gesangproben und vor allem das Basteln der traditionellen großen Weihnachtssterne. Hierbei dekoriert jedes Haus zwei Stück, eine nur aus recycelten Materialien und eine aus gesammelten Naturmaterialien, diese werden dann später bewertet und Preise an die besten verteilt.
Auch in der Schule gab es schon eine feierliche Erleuchtung des Weihnachtsbaumes, inklusive Feuerwerk.

So langsam haben wir uns alle gut eingelebt, sind dankbar für alle Erlebnisse bisher und lernen jeden Tag dazu. Wir sind gespannt was uns noch alles erwartet und schauen mit Vorfreude auf die nächsten Monate.

16.09 – 28.10.24 Lisa Sharma

Willst du nach deinem Abitur, nach deiner Ausbildung oder als Unterbrechung im Studium einmal in einem Kinderdorf in Indien oder auf den Philippinen mitarbeiten? Kein Problem, bei uns können jedes Jahr 15 Freiwillige zwischen 18 und 28 Jahren für 6 Monate in verschiedenen Kinderdörfern im Rahmen des weltwärts-Programms mithelfen.
Bei uns kannst du dich einfach mit einem tabellarischen Lebenslauf und einem kurzen Motivationsschreiben, warum du gerne in einem Kinderdorf mitarbeiten möchtest, bewerben. Schreib doch, ob du vielleicht schon Erfahrungen in der Jugendarbeit, der Schule oder beim  Babysitten hast. Viel mehr brauchst du gar nicht.
Wenn du uns dann beide Unterlagen bitte in deutsch und Englisch per eMail zusenden kannst, können wir diese gleich an unsere Partnerorganisation in den verschiedenen Ländern weiterleiten. Durch das weltwärts-Programm werden bei uns alle Kosten, von den Impfungen bis zu den Flügen und Versicherungen getragen. Zudem bekommen die Freiwilligen bei uns ein Taschengeld von 100 Euro pro Monat. Dies ist bei einem durchschnittlichen Verdienst von 60 bis 70 Euro in den Ländern sehr viel, so dass ihr auch die Möglichkeit habt, dort touristische Dinge anzuschauen. Lediglich das Visum müssen die Freiwilligen selber tragen, da dies in den Ländern und manchmal sogar innerhalb der Länder unterschiedlich teuer ist. Aktuell muss man für das Visum für Indien etwa 200 Euro und auf den Philippinen etwa 300 Euro rechnen.
Untergebracht sind unsere Freiwilligen immer in unseren Kinderdörfern, meist in einfachen Einzelzimmern und die Freiwilligen essen mit den Kindern in den Kinderdörfern. In der Ferienzeit oder bei Besuch könnt ihr auch gerne umher reisen und ein paar Tage frei nehmen.
Auf dem Philippinen haben wir nur das Kinderdorf in Naic und 3 Tagesstätten, die du im Laufe deines 6-monatigen Aufenthaltes kennenlernen kannst. Die Philippienen sind zudem sehr westlich und wenig asiatisch geprägt. Leider können wir hier nur 3 Freiwilligenplätze anbieten, die immer sehr stark nachgefragt sind.In Südindien haben wir dagegen etwa 75 Einrichtungen an verschiedenen Standorten, so dass du dort sehr oft auch in anderen Einrichtungen das Leben dort kennenlernst. Sowohl in Indien, wie auch auf den Philippinen bist du mindestens immer zu Zweit unterwegs. Nach Indien entsenden wir allerdings 12 Freiwillige, so dass die Gruppe dann gegen Ende des Freiwilligendienstes auch gemeinsam noch Urlaub, etwa in Goa am Strand oder im Norden Indiens macht. Die Indiengruppe hat im Jahr 2023 auch einen kleinen Block erstellt und die verschiedenen Einrichtungen vorgestellt. Hier kannst du gerne einmal schauen, ob das etwas für dich ist.  https://cmd-kinderlauf.de/blog/  Gerne kann ich dir auch Kontakt per WhatsApp zu ehemaligen Freiwilligen herstellen. Sie können dir sicher mehr Fragen beantworten als ich.Bewerbungsschluss ist bei uns am 31.12.2024

Vom 22. September bis zum 3. Oktober waren Shyamal Sarker, der Direktor des CMCY aus Bangladesch und Harun Mondal, der Leiter der Patenschaftsbetreuung zu Besuch in Deutschland. Shyamal arbeitet seit über 20 Jahren beim CMCY, dem Kinderhilfswerk der Kirche von Bangladesch. Seit einem Jahr ist er der Direktor des Werkes. Harun, der seit seiner Kindheit nach einer schweren Krankheit, eine starke Geh-Behinderung hat, ist vielen Lesern des Informationsheftes bekannt, da er regelmäßig über die Arbeit in Bangladesch berichtet und den Kontakt zu den Pateneltern hält.

Nach anfänglichen Problemen mit dem notwendigen Visum, konnten beide dann am 22. September nachDeutschland kommen. Die Anreise von Dhaka nach Frankfurt dauerte fast 20 Stunden und so waren beide Gäste erst einmal etwas erschöpft., als sie in Meierndorf ankamen. Ein Student aus Bangladesch, der in Göttingen studiert, kam extra mit seiner Frau, um für die Gäste bengal zu kochen.

Vom Missionshaus in Meierndorf aus, ging es für die Gäste zu zahlreichen Veranstaltungen, Besichtigungen und Treffen; zunächst in die Kirchengemeinde in Wieseth, und dann für drei Tage nach Stuttgart mit verschiedenen Besuchen u.a. im alten Kloster von Maulbronn ging. Da es für beide Gäste der erste Besuch in Europa und Deutschland war und Harun Mondal aufgrund seiner Erkrankung Einschränkungen beim Gehen hat, kamen sie nach drei Tagen sehr erschöpft nach Meierndorf zurück. Von hier aus besuchten sie dann in der Folgezeit die Kirchengemeinde in Fürth und Öhringen. In Fürth durften sie die Arbeit der St. Pauls-Gemeinde und den Hort und die Tagesstätte besichtigen. Gerade die Arbeit mit Kindern in Deutschland, im Vergleich zur Arbeit in Indien hat sie sehr interessiert. In der Betreuung der Kinder gibt es viele Parallelen, etwa die Versorgung in Tagesstätten. Zudem sind Kinder überall auf der Welt neugierig und fragten schnell nach, wer die Gäste sind und was sie in Fürth wollen? Ein gemeinsames Mittagessen gab es auf der berühmten Fürther Michelis-Kirchweih, der größten Straßenkirchweih in Deutschland. Am Nachmittag dieses Besuchstages ging es noch in den Seniorenkreis der Paulsgemeinde in Fürth mit sehr interessanten Gesprächen. Gerade der Umgang mit Seniorinnen und Senioren war für die Besucher sehr interessant. In Bangladesch gibt es nur wenige Einrichtungen für ältere Menschen, dies liegt wohl auch an der deutlich geringeren Lebenserwartung in dem Land. So hatten die Gäste dann auch am folgenden Tag eine große Senioreneinrichtung in Öhringen zu besuchen. Hier wurden sie vom ehemaligen Vorsitzenden des CMD, Bernd Bareiß begrüßt und konnten auch wieder mit Seniorinnen und Senioren ins Gespräch kommen, bevor sie von Dr. Peter Albrecht abgeholt und durch Öhringen geführt wurden. Gerade die alte Stiftskirche dort hat die Gäste aus Bangladesch sehr beeindruckt, gibt es in ihrem Land doch nur noch sehr wenige alte Gemäuer und eigentlich keine alten Kirchen.

So durften Harun uns Shyamal dann auch die Stiftsbasilika in Herrieden bewundern, wurden von der Bürgermeisterin Jechnerer herzlich begrüßt und erhielten eine Vorführung einer wirklich sehr imposanten Orgel und lernten am Nachmittag noch eine Patenmutter, die ein Kind in Bangladesch unterstützt, kennen.

Insgesamt waren beide Gäste aus Bangladesch sehr dankbar für den Besuch und die vielen wundervollen Eindrücke und Begegnungen in Deutschland.

Markus Romeis