Das bunte Land
Indonesien ist ein Land, das aus über 17.000 Inseln besteht, auf denen mehr als 254 Mio. Menschen in 784 Volksgruppen leben. Allein diese Angaben zeigen, wie schwierig das Zusammenleben der Menschen in diesem Land ist.
Indonesien wird dabei oftmals als das größte muslimische Land der Erde bezeichnet, da sich etwa 80 Prozent der Bevölkerung als Moslems bezeichnen. Doch Indonesien vertritt die Philosophie des sog. Pancasila. Pancaslia
bezeichnet dabei die fünf Grundprinzipien, auf denen die Republik Indonesien beruht. Neben dem Nationalbewusstsein, dem Sozialstaatsprinzip, der Beratung und dem Internationalismus ist eine weitere Grundlage das Prinzip der “All-Einen Göttlichen Herrschaft“. Dieser Begriff beschreibt eine Art Zivilreligion, nach der im überwiegend muslimischen Indonesien jeder Staatsbürger einer der fünf großen Weltreligionen (Islam, Christentum, Buddhismus, Hinduismus, Konfuzianismus) angehören muss. Glaubensformen, die keine schriftliche Überlieferung besitzen, werden dabei nicht akzeptiert. Inzwischen wurde als sechste Glaubensrichtung noch eine Naturreligion anerkannt, die von einigen Volksstämmen praktiziert wird.
Hilfe durch die Diakonia
Seit 1975 unterstützt der Christliche Missionsdienst die Arbeit der Diakonia in Indonesien, die Menschen und besonders Kindern in Not hilft. Mit ihrem Motto nach Matth. 22, 37-40: „Mein Leben für den Herren und andere“, unterstützt die Diakonia Kinder aus den ärmsten Bevölkerungsschichten. Bis heute wurde so über 10.000 Kindern Hilfe gebracht und ihnen ein Schulbesuch ermöglicht.
Zunächst begann die Arbeit um Batu und in der Region West Kalimantan (Borneo). Hier können viele der indogenen Stämme ihre Kinder nicht auf eine Schule schicken oder sie mit dem Lebensnotwendigen versorgen. Ein Schulbesuch zählt für die Menschen in diesen Regionen zu einem Luxus, den sie sich nicht leisten können. Als Tagelöhner reicht der Verdienst oftmals nicht einmal dazu aus, dass die Familie genug zu Essen hat. Wir haben hier Familien kennengelernt, in denen die Kinder nur alle zwei bis drei Tage eine Mahlzeit bekamen und die Eltern zu Gunsten ihrer Kinder oftmals noch länger nichts gegessen haben.
Hilfe durch die Diakonia Kindern aus diesen Familien helfen wir und versuchen ihnen eine Zukunftsperspektive zu geben.
Der Schulbesuch ist dabei ein Grundstein, doch auch die christliche Erziehung soll ihnen helfen. So liegt ein großer Teil unserer Arbeit in der christlichen Erziehung der Kinder, auch wenn nur etwa 40 Prozent der Kinder, die zu uns kommen, Christen sind. Regelmäßig bieten wir Bibelkurse und Gottesdienste an und helfen den Kindern, ihren Weg zu finden. Da die Religionszugehörigkeit in Indonesien verpflichtend ist, geben die Menschen aus den ärmsten Regionen meist einfach irgendeine Religion in ihren Dokumenten an, ohne diese überhaupt zu praktizieren. So kommt es oft vor, dass Eltern Muslime sind, die Kinder aber Christen oder anders herum.
Den Glauben zu stärken und den Kindern damit den Weg weisen, ist folglich Teil unserer Arbeit.