Ein Land – Bunt aber sehr arm
Indien ist eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt. Mit inzwischen fast 1,2 Mrd. hat dieses Land fast so viele Einwohner wie China.
Trotz beachtlicher Fortschritte und Entwicklungen in den vergangenen Jahrzehnten, leben immer noch viele Menschen unter dem Existenzminimum. Man schätzt, dass etwa 600 Mio. Menschen in Indien in Armut leben oder davon bedroht sind. Besonders Frauen und Kinder leiden unter der großen Armut. Ein solches Leben zeichnet sich durch große Entbehrungen und Angst um das Überleben aus. Die Menschen in den großen Slums und Elendsgebieten in Indien leben am äußersten Rand der Gesellschaft. Unter schlimmen Entbehrungen müssen sie in einem Zustand von Verwahrlosung und Entwürdigung täglich um ihr Überleben kämpfen. Unter diesen Verhältnissen leiden besonders die Kinder. Viele müssen bereits in jungen Jahren arbeiten gehen, um ihre Familie finanziell zu unterstützen. Andere verlieren ihr Leben nach nur wenigen Jahren durch Krankheit, Unterernährung und Gewalt.
Im Jahr 1957 haben sich daher Menschen zusammengefunden und den Christlichen Missionsdienst gegründet. Der ursprüngliche Gedanke war den Kindern aus den Elendsgebieten in Indien Hilfe zu bringen und ihre Zukunftsperspektive zu verbessern. Heute hat man diese Arbeit auf weitere Länder ausgedehnt. Im Jahr 1958 wurde dann in Indien der Christian Mission Service ins Leben gerufen, der heute 74 Einrichtungen an etwa 40 Standorten unterhält. Der Hauptsitz des Christian Mission Service India liegt in Coonoor im Bundesstaat Tamil Nadu. In Südindien liegt der Schwerpunkt der Arbeit, auch wenn wir zusätzlich Einrichtungen in nördlichen Bundesstaaten unterhalten.
THOMAS BABU
Ein Kind von der Straße
Ein Beispiel, das zeigt, wie gut die Hilfe für Kinder in Indien ankommt, ist sicher der Lebensweg von Thomas Babu.
Thomas Babu, ein ehemaliges Patenkind aus Azhagiapandipuram, wurde als dreijähriges Kind auf der Straße gefunden. Er war wahrscheinlich ausgesetzt worden, weil seine Familie ihn nicht mehr versorgen konnte. So kam er in das Kinderdorf des Christlichen Missionsdienstes in Südindien, erhielt dort Kleidung, Nahrung und die Geborgenheit, die sonst nur eine Familie bieten kann. Er bekam im Kinderdorf auch die Möglichkeit die Schule zu besuchen und konnte diese mit guten Noten abschließen. Nach einer Lehre entschloss er sich zu einem Studium der Theologie. Auch hierbei wurde er vom CMD unterstützt. Nach einem erfolgreichen Studienabschluss wurde man auf ihn aufmerksam und er erhielt ein Stipendium für eine Doktorarbeit in Hamburg. So kam der Junge, den man einst auf einer Straße in Indien gefunden hatte, nach Deutschland und konnte einen Doktortitel erwerben. Nach 6 Jahren in Deutschland kehrte er nach Indien zurück und hilft nun bedürftigen Kindern und gibt seine Erfahrungen weiter.
Hier zeigen sich die Früchte der Arbeit des CMD und wie einem Kind in vielfacher Weise geholfen wurde und es zu Jesus geführt wurde.